ESER- Technik heute im ICM Chemnitz
 
 
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Rückblick 2009 zur Rechentechnik der DDR im ESER

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Eine neue Etappe der Hochtechnologie in der Russischen Föderation- "Skolkowo" (?)

ESER- Technik aktuell im ICM

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ESER- Technik im Industriemuseum Chemnitz

Am 15.06 2012 wurde im "IMC" Chemnitz dank umfangreicher und aufwendiger Vorbereitungsarbeiten eines Teams unter der verdienstvollen Leitung von Prof. Friedrich Naumann (Bild links)  die Sonderaustellung  "Mit Chemnitz ist zu rechnen " (Von der Rechernmaschine zum Supercomputer) eröffnet und wird am 19.09.2012 nach Verlängerung schließen.

 

An der Eröffnungsfeier nahmen mit Freude und vielen guten Erinnerungen an das Geleistete auch zahlreiche verdienstvolle Mitarbeiter, Veteranen des Fachgebietes Geräte E2 teil.

 

(Bild rechts: rechts unser langjähriger Mainframe-Komplexthemenleiter Günter Laskowski, links der führende Leiterplattentechnologe Dieter Rojewski, Kerrin Winkler, Leiterin bei E2 und danach in der IBM- Organisation)

 

In einer beeindruckenden Vielfalt werden dem Besucher Zeitzeugen der Schöpferkraft und des Pioniergeistes der Region Chemnitz - von den Anfängen der "Rechentechnik" - einer Addiermaschine der Wandererwerke von 1916 bis zu heutigen Erfolgs- Unternehmen, darunter auch einige "Nachfolger" des Fachgebietes Geräte (E2) des Kombinates Robotron, wie die "csg Computer- Systemdienste GmbH" und ihre Nachfolgeorganisationen in der Organisation von IBM, die IBES Systemhaus GmbH und andere vorgestellt.

 

Dank der intensiven Arbeit eines Teams unter Leitung von Prof. F. Naumann kann der Besucher auch eine sehr informative und komplexe synchronoptische Darstellung der Geschichte der Region rund um Rechen- und Computertechnik über den Zeitraum von fast 100 Jahren verfolgen.

 

Einen dominanten Platz in der Ausstellung nehmen verschiedene Geräte der ESER- Nomenklatur, vor allem aus der Entwicklung des Fachgebietes Geräte E2 Karl-Marx-Stadt ein. Mittelpunkt ist die Zentraleinheit EC2157 des letzten ESER- Großrechners der Reihe III. In anschaulicher Weise kann der Besucher deren Aufbau mit Rahmen und Paneelen, Logik- Einheiten auf Basis von TTL-MSI Logik-SK, Speicher-Steckeinheiten mit 64 KBit dynamischen MOS- Speicherschaltkreisen, Schaltnetzteile und des komplexen Bedien- und Service-Prozessors EC 1557 betrachten, die EC 2157 steht hier in einer Doppelprozessor-Konfiguration (1,5- 1,6  Mio Op/sec. ESER- Befehls-Mix) als  anschauliche Darstellung des verfügbaren Technologie- Niveaus zum Entwicklungsabschluß 1988. ( Bild in 250 KB- Auflösung ).  Auch die aufwendige Basiskonstruktion gemäß ESER-Standard ist ein interessanter Zeitzeuge- ein Aspekt der erfolgreichen Exportgeschichte der DDR- ESER-Mainframes ab 1973 bis 1990.

Da die Technik in der Ausstellung augenscheinlich dominiert, sei hier besonders auch auf das große, Exporte sichernde Gewicht einer ganzen Reihe von ESER- Betriebssystemen verwiesen, welche durch Teams aus Karl- Marx- Stadt gemeinsam mit ihren sowjetischen Partnern entwickelt wurden und deren Rolle im Beiheft und im Vortragsprogramm der Ausstellung hervorgehoben wird.   

Der  Bedien- und Serviceprozessor EC 1557, er verfügte über eine aufwendige originelle Doppelprozessor- Architektur mit dem Mikroprozessor U8008, war ein erster Schritt der Nutzung von DDR-Mikroprozessoren bei ESER- Mainframes und sicherte eine hohe Bedienqualität und Funktionalität.

 

Bedien- und Service- Prozessor EC 1557
ZE- Schränke der Doppelprozessor- Konfiguration EC 2157 ( vgl. auch Bild  in 250 KB- Auflösung ) Bedien- und Service- Prozessor EC 1557;

 

Geräte der Bildschirmtechnik und speziell die DDR- Entwicklungen am Terminalsystem EC 7920 (als Nah-  und Fernverarbeitungsvariante) durch E2- Mitarbeiter sind ein weiterer Aspekt der erfolgreichen Nutzung der ESER- Technik, die der Besucher beim Ausstellungsrundgang findet.

 

Die Ausstellung präsentiert auch die letzte ESER- Erfolgs- Story- die Entwicklung und Produktion logisch und konstruktiv IBM - kompatibler ESER -PC. (vgl.: ESER- Personalcomputer EC 1834/EC 1834M ) als  Gemeinschaftsarbeit des Fachgebiet Geräte (E2), des Buchungsmaschinenwerkes Karl- Marx-Stadt (Ascota) und des Sömmerdaer Büromaschinenwerkes, von dem ca. 34 T Stück produziert wurden.

Eine besondere Rarität stellt der voll  IBM /AT- kompatible EC 1835- PC dar- die zweite Generation der PC des ESER. Für den Entwurf wurden u.a. neue  CMOS- Gatearray- LSI Schaltkreise aus der Entwicklung des Fachgebietes Geräte (E2) und Fertigung von ZMD Dresden eingesetzt, damals ein erster Schritt in eine neue Technologie Generation.(vgl.auch http://de.wikipedia.org/wiki/ EC 1835- PC )

Personalcomputer EC1835 / Motherboard

Prozessor: U80286 ;Taktfrequenz: 8 MHz; Logik: 3 LSI CMOS- Gate- Array-Schaltkreise:U5301 (1 Grundtyp mit unterschiedlicher Beschaltung)

Logikentwurf: ZFT/E2 - Produktion ZMD Dresden;GA –Schaltkreise waren Grundlage der Entwicklung der nächsten Generation von EDV – Anlagen des ESER 4 ; ihr Einsatz im EC 1835 war ein erster realer Schritt dieses neuen Technologie- Niveaus ;  

Muster: Leihgabe: ibes Systemhaus GmbH

Vgl. auch Bild des Motherboards in hoher Auflösung )

 

Die Sonderschau des IMC  bietet aber nicht nur einen beeindruckenden Blick auf viele Zeitzeugen der Industriegeschichte, sie wird auch begleitet mit einem sehr aussagekräftigen Beiheft .

 

Nachfolgend finden Sie ausgewählte ESER- relevante Artikel: 

Bild oben: Dipl.-Ing. Horst Niepel; als Themenverantwortlicher von 1988 war er auch heute initiativreich an der Ausstellungsgestaltung beteiligt

 
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