Die wesentlichsten Fakten zu diesem Thema im groben Überblick
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Die Produktion von Büro- und Rechenmaschinen ("Addiermaschinen",
"Buchungsautomaten", etc.) hatte auf dem Gebiet der ehemaligen DDR
gute Tradition. Hier war vor dem 2. Weltkrieg etwa
80% der Büromaschinenindustrie Deutschlands angesiedelt. Bereits
1950 wurde wieder ein hoher Leistungsstand erreicht und die Vorkriegs-Produktion übertroffen.
Trotz solcher günstigen Voraussetzungen vergrößerte
sich der Abstand der DDR-Rechentechnik zu den westlichen Industrieländern
zusehens. Unter anderem behinderte die hochentwickelte elektromechanisch
oientierte Büromaschinenindustrie noch bis in die 60er Jahre hinein
die Umsetzung von Innovationen und damit eine schnelle Entwicklung auf
dem Gebiet der Rechentechnik. ( So hatte z.B. die UdSSR einen enormen
Bedarf an den walzenprogrammierbaren elektromechanischen Buchungsmaschinen
der Klasse A170, welche auch extrem günstige Serviceeigenschaften
hatten. Der Umstieg auf elektronische Kleinbuchungsmaschinen im Buchungsmaschinenwerk
Ascota Karl-Marx-Stadt war wirtschaftlich mit Marktverlusten und Rentabilitätseinbrüchen
verbunden)
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Erster elektronsicher Digitalrechner war der Zeiss-Rechenautomat
(ZRA 1) auf Basis der Arbeiten an der " Optik Rechenmaschine (OPREMA
) " im VEB Carl Zeiss Jena . 1952/53 ist Startpunkt
dieser Konzeption der Optik Rechenmaschine durch Wilhelm Kämmerer und Herbert
Kortum . Ihre Konzeption wurde seit 1954 umgesetzt und
war damit der erste programmierbare Digitalrechner, der in
der DDR entwickelt wurde. Die ZRA 1 war anfällig
(Bauelemente), die Softwarausstattung bescheiden, Produktionskapazitäten
waren total unzureichend und nicht zum Porfil von Zeiss passend.
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Die DDR- Regierung erkannte die Bedeutung der
elektronischen Rechentechnik und Datenverarbeitung Mitte der
50er Jahre, später als westliche Industrieländer diesen Trend
einschlugen. Auf der 3. Parteikonferenz (24. - 30. März 1956)
hatte Walter Ulbricht dennoch ausdrücklich die Entwicklung der
Rechentechnik gefordert:
"Wir müssen in der Zeit des zweiten Fünfjahrplanes
mit einer neuen industriellen Umwälzung beginnen. Das heißt:
die Kernenergie auf den verschiedenen Gebieten für friedliche Zwecke
ausnutzen, die weitestgehende Mechanisierung und Automatisierung der
Produktion herbeiführen, bestimmte Arten geistiger Tätigkeit
maschinell zu lösen, zum Beispiel durch die Produktion von
Elektronenrechenmaschinen sowie die Entwicklung der
Halbleitergeräte für verschiedene Zwecke."
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Der Forschungsrat der DDR (Beirat
für naturwissenschaftlich-technische Forschung und Entwicklung
beim Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik, am 6. Juni 1957
auf Ministerratsbeschluß gegründet) beschloss 1957 folgede
Liste der zu fördernden und überwachenden Schwerpunkte , und
erhöhte nachfolgend Priorität für Rechenaggregate
und Halbleitertechnik. Sie umfaßte
:
Geologische Forschungen |
Neue Werkstoffe |
Automatische Maschinen |
Meß- und Regeltechnik |
Kunststoffe
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Luftfahrtindustrie |
Elektronische Rechenaggregate |
Halbleitertechnik |
Mechanisierung der Landwirtschaft |
Kernphysik
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Leider waren anfänglich ideologische Positionen
der UdSSR- Führung zur imperialistischen Rolle der Kybernetik auch
eine Bremse in der Dynamik der dringenden Entwicklungen in der DDR,
obwohl in der UdSSR selbst durch Rüstungsprogramme (
>Vorgeschichte der IT der UdSSR vor 1970 )
die Entwicklung der elektronischen Rechentechnik forciert wurde.
Im Zuge der Beschlüsse der 3. Parteikonferenz wurde
dann 1957 durch Gründung des wissenschaftlichen Industriebetriebes
VEB Elektronische Rechenmaschinen
Karl-Marx-Stadt ein Zentrum für die
Entwicklung neuer elektronischer Rechentechnik geschaffen , das bis
1990 erfolgreich tätig war ( integriert in verschiedene Einrichtungen).
Eine umfangreiche Darstellung
der Geschichte des VEB Elektronische Rechenmaschinen Karl-Marx-Stadt
ist in der Ausarbeitung
für
die Zeit bis 1980 zusammengestellt Abriss
der Geschichte des ESER- Entwicklungszentrums Karl- Marx- Stadt von
ELREMA bis Fachgebiet Geräte (1980
Mit Regierungsbeschluss "Programm zur Entwicklung, Einführung
und Durchsetzung der maschinellen Datenverarbeitung in der DDR" wurde
in den Jahren 1964 - 1970 ein neuer Industriezweig geschaffen.
Umfangreiche Investitionen zur Entwicklung und Produktion elektronischer
Datenverarbeitungsanlagen im Bereich DuB und in Zuliefer- Bereiche erfolgten
, wie verschiedene Halbleiter- Standorte (Frankfurt/O., Erfurt, Dresden
) und andere Komponententechnologien ( Kontaktbaulemente und Leiterplatten).
Am 1.04.1969 wurde schließlich in Dresden mit dem
VEB Kombinat ROBOTRON ein leistungsfähiges
Zentrum geschaffen
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